Gesamtbevölkerung in Frankreich bis 2050
Migration für Frankreich weniger wichtig?
Insbesondere in Deutschland wird in der öffentlichen Diskussion bezüglich des demographischen Wandels gerne auf das Positivbeispiel Frankreich und die hohe französische Geburtenrate verwiesen. Frankreich besitzt die höchste Fertilitätsrate in der Europäischen Union (EU-27), aber auch Französinnen bekommen immer weniger Kinder. Die Geburtenrate liegt unter dem Bestandserhaltungsniveau.Hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zählt Frankreich zu den Staaten der EU, die einen positiven natürlichen Bevölkerungszuwachs besitzen. Mit Blick auf die allgemeine Bevölkerungsentwicklung (Zuwachsrate) ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Frankreich liegt hier im europäischen Vergleich nur auf Platz 12. Das heißt, dass zwar in den meisten EU-Ländern weniger Kinder pro Frau, als in Frankreich geboren werden, viele EU-Länder aber durch höhere Migrationssalden insgesamt trotzdem ein höheres Bevölkerungswachstum als Frankreich verzeichnen.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:- natürliches Bevölkerungswachstum Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
- Zuwachsrate Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
- Zusammenhang Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.